Lusthausberg

LusthausbergW ährend der stürmischen Zeit des Ersten Weltkriegs und der unsicheren Krisenzeit nach dem Krieg wurden die Arbeiten im Park eingestellt. Im Jahre 1927 näherte sich jedoch der hundertste Jahrestag der Übernahme des Gutes in Krajnik Górny durch die Familie von Humbert. Es war ein Anstoß für die Aufnahme neuer Arbeiten im Park. Es wurden viele Sträucher gepflanzt und, was noch wichtiger ist, der Brauch des Aufstellens von Gedenksteinen wurde eingeführt. Auf dem Lusthausberg ließ Rene von Humbert die ersten Findlinge zum Gedenken an die Gründer der Familie – Carl Phillipp und Sophie von Humbert – setzen. Neben den Namen und Daten wurden folgende Worte eingemeißelt: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut“ und „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen“. Die Steine stammen von den Feldern, die zum Anwesen gehören. Der Jahrestag wurde mit einer Gruppe geladener Freunde gefeiert, für die ein Fest auf dem Hügel veranstaltet wurde, der zur Erinnerung an diese Momente „Lusthausberg“ genannt wurde. Anna und Carl begannen mit dem Bau eines Pavillons auf dem Hügel, den sie jedoch nicht fertigstellten. Die Fundamente des unvollendeten Gebäudes wurden von Rene entdeckt, als er dort Gedenksteine aufstellte. Die natürlichen Vorzüge des Hügels wurden durch die Anpflanzung von exotischen ahornblättrigen Platanen (Platanus x acerifolia, Platanus x hispanica) hervorgehoben.

Ein Besuch auf dem Hügel ist eine gute Gelegenheit, etwas über die Geschichte der Besitzer dieser Ländereien – des Guts Krajnik Górny – zu erfahren. Die erste Erwähnung der Siedlung Creynic stammt aus dem Jahre 1270. Anfangs gehörte sie der Familie von Fiddichow und ab 1372 war sie ein Lehen der Familie von Plötz. Später gehörten die umliegenden Ländereien einschließlich des Dorfes als Rittergüter über 200 Jahre lang der Familie von Strauß. Die Siedlung wurde durch den Dreißigjährigen Krieg und die Pest entvölkert. Ab 1688 kam das Dorf unter die Herrschaft der Kurfürsten von Schwedt und wurde neu aufgebaut. Nach dem plötzlichen Ableben des Besitzers, des Berliner Kaufmanns Phillipp Trübe, ging das Gut Krajnik Górny 1827 in den Besitz der Familie von Humbert über. 1848 erhielt Carl Phillipp Humbert vom König Friedrich Wilhelm IV. einen Adelstitel – er war Gouverneur des Kreises Königsberg-Neumark und wurde mit einem Roten Adlerorden IV. Klasse ausgezeichnet. Im Jahre 1850 verwandelte Carl Phillipps Frau Anna Sophie das hügelige, mit Buchen bewachsene Gelände an der Oder in einen Park.